Frauenpolitik

Mittwoch, 24. August 2005

Wiener Frauenbericht alarmierend

Der von Frauenstadträtin Sonja Wehsely jüngst präsentierten "Situationsbericht Frauen in Wien 2005" ist alarmierend.

Der letzte ist von 1996. Die SPÖ soll endlich aufhören mit angeblichen Jubelmeldungen über die Situation von Frauen in Wien und ihre Verantwortung stärker wahrnehmen. Zwar sind die politischen Rahmenbedingungen unbestritten besser als in anderen Bundesländern, aber die Benachteiligungen von Frauen gegenüber von Männern sind gravierend.

Die Probleme für Frauen in Wien sind vielfältig:

Höchststand an Frauenarbeitslosigkeit,
steigende Einkommensungleichheiten zwischen Frauen und Männern, mangelnde Kinderbetreuungsmöglichkeiten für unter 3-Jährige, mehr Unternehmensschließungen von Frauen als -gründungen,
in ihrer Existenz bedrohte Fraueneinrichtungen.

Statt darauf Antworten zu bieten und das versprochene Gegenmodell zur schwarz-orangen Bundesregierung einzulösen, rede die SPÖ die Lage schön: So sage die von der SPÖ als Indikator für die Situation von Frauen am Arbeitsmarkt herangezogene Erwerbsquote nichts aus über die Qualität von Jobs, die Arbeitsbedingungen und das Einkommen von Frauen.

Tatsächlich sind die in den letzten Jahren in Wien neu geschaffenen Jobs überwiegend Teilzeitjobs ohne Existenzsicherung, immer mehr Frauen arbeiten nur Geringfügig oder mit mangelnder sozial-und arbeitsrechtlicher Absicherung. Auch als Unternehmerin bekommt frau in Wien kaum Unterstützung und Einkommensschere beginnt bereits bei Jugendlichen.

Wien braucht dringend stärkere Frauenpolitik:
Eine Offensive für existenzsichernde Jobs, mehr arbeitsmarktpolitische Mittel, eine bessere Unterstützung für Unternehmerinnen, einen Lehrlingsfonds zur Unterstützung von Mädchen in nicht-traditionellen Berufen,Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 6. Lebensmonat, die Koppelung der Auftragsvergabe an Frauenförderpläne in Betrieben, den Ausbau von Frauenberatungseinrichtungen und -initiativen.

Dienstag, 8. Februar 2005

Fünf Jahre ohne Frauenpolitik

Fünf Jahre Schwarz-Blau - fünf Jahre ohne Frauenpolitik

Wir solten uns wirklich Sorgen machen um die Frauen, wir können und wir dürfen nicht wegschauen. Es geht nicht darum, dass starke Frauen sich durchsetzen, starke Frauen haben sich immer durchgesetzt. Es geht darum, dass es allen Frauen besser geht.Frauen brauchen jene Chancen, die ihnen auch zustehen, ein eigenständiges Leben zu führen. Dies funktioniere aber nur, wenn die Frauen eine ökonomische Unabhängigkeit unter fairen und besten Rahmen-bedingungen hätten.Dort ist die Politik gefordert, dort hat sie anzusetzen und dort versagte die Bundesregierung in den letzten fünf Jahren.

Es ist eine Tragödie, dass in den letzten fünf Jahren die Frauen in
Österreich von der Politik mehr und mehr vergessen wurden und vergessen werden. Frauen hätten keine Sprecherin mehr in der Regierung und auch keine "Anwältin" mehr für Frauenangelegen- heiten. Auf der anderen Seite würden mehr Frauen die große Schwierigkeiten mit der Arbeitsplatzsuche, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den Wiedereinstieg, ihrer geringen,nicht
existenzsichernden Pension und der Altersarmut haben. Der Druck am Arbeitsmarkt und in der Beschäftigung werde immer größer, und Beschäftigungsquoten zeigen nur insofern steigende Tendenzen, als die Teilzeitbeschäftigung ansteigt. Allerdings sagen dreißig Prozent der Teilzeitbeschäftigten nach Umfragen, sie würden sofort eine Vollzeiterwerbstätigkeit annehmen, wenn sie nur die Gelegenheit dazu bekämen.

Die schlimmste Folge der angespannten Situation für Frauen zeigt sich dann, wenn sie in Gewalt mündet. Je stärker Frauen sich in Abhängigkeit befinden, umso stärker ist der Druck auf das familiäre Gefüge - und das heißt: Gewalt.

Als größter Rückschritt ist zu sehen, dass die Frauen
allein gelassen werden und nicht mehr die Unterstützung der Eigenständigkeit signalisiert werde. Die kritische Reflexion fehle. Ein eigenständiges Frauenministerium wäre ein Signal, aber zu wenig. Dort müsste tatsächlich auch Frauenpolitik gemacht werden - und die muss kritisch sein. Es gehe darum, in der Kritik und Auseinandersetzung voranzuschreiten und hierbei auch Vorbildfunktion auszuüben.
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