Ausrutscher des Monats

Innenministerin Prokop beleidigt weibliche Gewaltopfer

Schwere Beleidigung von weiblichen Gewaltopfern ist die Aussage von Innenministerin Prokop im morgigen 'Falter'.
Wörtlich sagt sie: "Wir müssen den moslemischen Frauen,die sich zu Hause schlagen lassen, beibringen, dass das bei uns anders ist."
Prokop unterstellt damit, dass muslimische Frauen sich im Gegensatz zu inländischen quasi freiwillig schlagen lassen würden, und dass nur ausländische Frauen geschlagen werden würden.
Tatsächlich sind Frauen Opfer von gewalttätigen Männern, und zwar sowohl Migrantinnen als auch – und zwar in der Mehrzahl -
Österreicherinnen.

Die Politik der Innenministerin zwingt zudem Migrantinnen häufig in die Abhängigkeit von einem gewalttätigen Mann, da sie keine vom Mann unabhängige Aufenthaltserlaubnis bekämen und so diesem auf Gedeih und Verderb ausgeliefert seien. Diese Frauen hätten nur die Wahl zwischen Gewalt und Abschiebung.
Außerdem führe oft die finanzielle Abhängigkeit von einem Mann zur derselben Situation, weil Frauen meist keine eigene Arbeitserlaubnis hätten. Prokop ist damit mitverantwortlich, dass viele Frauen Gewalt ausgesetzt bleiben und keinen
Ausweg haben.

Ebenfalls im morgigen 'Falter' spricht sich Prokop für ein Kopftuchverbot für muslimische LehrerInnen an heimischen Schulen aus.Sie halte Kopftüche für anstößig,weil sie nicht "mit den Werten unserer Gesellschafft" zusammen passten.

Das Engagement von Prokop für Frauenrechte ist mehr als fadenscheinig. Wenn sie wirklich grundlegende Rechte von Frauen schützen will, z.B. Schutz vor Genitalverstümmelung oder Zwangsverheiratung, dann hätte sie im neuen Asylgesetz
Gelegenheit gehabt, Schutz vor geschlechtsspezifischer Verfolgung gesetzlich zu regeln. Dabei hat Prokop auf ganzer Linie versagt.

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